About Me

Hi,
my name is Felix and I am 19 years old. After finishing High School in Berlin, Germany, I decided to go a year abroad and do voluntary service. The destination is South Africa.
In this blog, you will have the chance to follow me on my journey in this breath-taking country, see pictures of my travels, and read short stories about my work. Enjoy!

Dienstag, 20. November 2012

Abseilen von den Amatola Mountains



Geplante Abfahrtszeit zum „Hog I“, einer der drei großen Berge des Amatola-Gebiets, war ursprünglich 9 Uhr morgens. Da jedoch die Bremsen des Trucks nicht mehr funktionierten musste ein anderes Gefährt her. Man würde auf einen Geländewagen, Jeep, oder Ähnliches tippen – nicht ganz. So starteten wir unsere Tour  gegen 11 auf den etwa 1.800 Meter hohen „Hog I“ mit dem Hobbiton-Bus, Baujahr 1971. Eine wirklich gute Idee mit diesem antiken Stück die engen Kurven hochzuschleichen. Mitte der Strecke stellte sich uns plötzlich eine tiefe Schlammpfütze in die Quere. Um ein Steckenbleiben an diesem menschenleeren Ort zu vermeiden, wurden wir höflich gebeten den Rest des Weges zu laufen. 

Bepackt mit Stahlkarabinern, zwei dicken jeweils 60 Meter langen Seilen und Helmen ging es los. Die letzten zwei Stunden zum Gipfel  vergingen schnell, vorbei an kleinen Bergquellen, tiefen Abgründen und stets begleitet von atemberaubenden Ausblicken trotz Nebel und Wolken. Für die meisten von uns stand allerdings ein logistisches Problem im Vordergrund. Wie teilt man sich das mitgenommene Proviant schlau für den Tag ein? Da Hunger aber bekanntlich jegliches logisches Denken ausschalten kann, standen wir schon kurze Zeit später ohne Essen im Nirgendwo. Es hätten sich diverse Beeren und Blätter angeboten, doch so groß war die Not dann doch nicht.

Oben angekommen machte sich Thobela gleich an das Set-Up der Seile und Absicherung. Dass er das erste Mal jemanden die 60 Meter tiefe Felswand abseilt erfuhren wir erst später. Zwei Seile, einmal das Mainrope und dann das Safetyrope sichern die Person wenn sie rückwärts den Berg herunterläuft. Und auch wenn Thobela gelegentlich den Eindruck gemacht hat, als hätte er keine Ahnung von dem was er tut, konnten wir uns glücklich schätzen ihn dabei gehabt zu haben. Denn die unzähligen Knoten und Sicherungen hätte niemand von uns alleine aufbauen können. Einer nach dem anderen unserer Gruppe durfte daraufhin sich zurücklehnen und sich abseilen. Schon nach 10 Metern saß man tief im Nebel, konnte weder Boden noch die Menschen oben sehen – man war also ziemlich auf sich alleine gestellt. Nur bei Laura konnte man die ganze Zeit ahnen an welcher Stelle des Berges sie sich befand. Sie benutze nämlich die schlaue Taktik des durchgängigen lauten Fluchens:  jede zwei Meter „Shit“, dann Pause, danach alle 3 Meter ein herzliches  „F**k“. So konnte Thobela auch ohne sie zu sehen kleine Anweisungen und Hilfe geben. Besonders gruselig waren allerdings die letzen 20 Meter der Felswand – Felswand ohne Wand. Da der Berg auf diesem Teil der Strecke einen Knick nach innen macht, hing man also in der Luft, gehalten von zwei Seilen. Und obwohl alle diesen direkten Weg nach unten  eigentlich ganz toll fanden, war man froh schließlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.



Zu unserem Glück mussten wir nicht den ganzen Berg herunterlaufen. Nolyn und Marcel, beides Engel an diesem Tag, holten uns auf halber Strecke ab und brachten uns zurück ins Camp. Danke dafür.

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