About Me

Hi,
my name is Felix and I am 19 years old. After finishing High School in Berlin, Germany, I decided to go a year abroad and do voluntary service. The destination is South Africa.
In this blog, you will have the chance to follow me on my journey in this breath-taking country, see pictures of my travels, and read short stories about my work. Enjoy!

Sonntag, 20. Januar 2013

Durban und Silvester




31. Dezember. Durban, Südafrikas  drittgrößte Stadt, ist hoffnungslos überfüllt. Besonders in den Weihnachtsferien strömen tausende Menschen in die Metropole. Bei 33 Grad Celsius, gefühlter Luftfeuchtigkeit von 100%, hupenden Taxis und wild umher fuchtelnden Straßenhändlern stehe ich vor einem Schaufenster. Grund dafür, dass ich anstatt am Strand zu liegen mitten im Stadtzentrum zwischen Hochhäusern stehe ist unsere verzweifelte Suche nach Feuerwerk. Ein Silvester ohne Raketen und Böller wäre für einen Pyromanen wie mich nämlich unvorstellbar. Da wir bei jedem Laden abgewimmelt wurden ahnten wir langsam aber sicher, dass Feuerwerkskörper in Südafrika nicht wirklich legal sind - akzeptieren konnte ich das allerdings nicht. Glücklicherweise sprach uns eine junge Frau an, fragte ob wir uns verlaufen hätten, wir würden so verwirrt aussehen. Nachdem wir das Dilemma erklärt hatten nahm sie uns mit in einen versteckten Laden, das Geschäft befand sich in einem Keller und lief förmlich über von Menschenmassen. Die Schlange zur Kasse ging quer durch den gesamten Laden um alle Regale herum, doch die Stunde anstehen ging schnell vorbei. Mit einem großen Grinsen machte ich mich zurück zum Backpackers, bewaffnet mit buntem Feuerwerk. 

Im Tekwenini Backpackers angekommen empfing mich ein Mann der nichts anderes anhatte als einen kurzen schwarzen Rock und einen glitzernden Hut. Ich war also richtig, Tekweni ist bekannt für seine außergewöhnlichen Bewohner und Partys. Motto dieses Abends sollte eigentlich „Rocky Horror Picture Show“ sein, aber die meisten Gäste waren wahrscheinlich schon so betrunken, dass ihnen ein Glitzerhut vollkommen ausreichend erschien. 

Nach einigen Runden „Kings“ mit Amerikanern und Australiern war es dann auch irgendwann zwölf Uhr, der Typ mit Glitzerhut sprang nackt in den Pool und der Rest von uns strömte auf die Straße um unser schwierig ergattertes Feuerwerk auszuprobieren. Gleich nach der ersten Rakete rannte ein Polizist auf uns zu, sprach von Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und drohte, das gesamte Zeug zu beschlagnahmen. Dank einem geschickten Ablenkungsmanöver einer Frau, die angab ihren linken High Heel verloren zu haben, konnten wir in eine Seitenstraße abhauen und in Ruhe die Luft mit bunten Lichtern beschmücken. Silvester mal nicht bei Berliner Tiefschnee und langem Warten auf die S-Bahn um vier Uhr Nachts, sondern unter Palmen, ist wirklich ein schönes Erlebnis.

Morgens ging es schnell zu „Steers“, einem Fastfood-Restaurant mit überleckeren Burgern. Mit gepackten Rucksäcken, Taschen und einem gemieteten Chevy Spark geht es nun die Wild Coast, Südafrikas Ostküste, entlang. Bei einem letzten Blick zur Bar des Backpackers sah ich nochmal Mister Glitter, der im Halbschlaf an einem Bier nuckelte. Noch immer am trinken oder gar schon wieder? Was auch immer zutreffen mag, was für ein gelungener Abend.

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